Logo1 1

Beispiel eines Engpasses. Und der Lösungsfindung im Coaching.

header
Herr Meier* ist eine von drei Pfarrpersonen einer grossen reformierten Kirchgemeinde. In der Zusammenarbeit mit einem der Pfarrkollegen tut er sich schwer. Eine sachliche Diskussion unterschiedlicher Standpunkte ist kaum mehr möglich. Meist "brennen" beiden die Emotionen durch: Sie werden laut und decken sich gegenseitig mit unsachlichen Behauptungen ein, die ein konstruktives Gespräch verhindern. Diese Situation belastet Herrn Meier. Er erkennt, wie sehr diese Situation eine fruchtbare Zusammenarbeit blockiert und davon die ganze Kirchgemeinde mitbetroffen ist. Und persönlich setzen ihm diese Auseinandersetzungen zu. Er spürt das auch gesundheitlich. Um einen Ausweg, eine Lösung zu finden, meldet sich Herr Meier bei mir zum Coaching an. Nach nur zwei Sitzungen à 60 Minuten verändert Herr Meier das Verhältnis zu seinem Pfarrkollegen soweit, dass er bereits erleichtert über ein "vernünftiges", sachliches Gespräch mit seinem Pfarrkollegen berichten kann. Herr Meier hat seine Lösung für sein Anliegen gefunden. Wie das möglich wurde? Als Coach führte ich Herrn Meier dazu, sich detailliert darüber klar zu werden, wie er und sein Pfarrkollege sich verhalten würden, wenn ihr Problem gelöst wäre. Als sich Herr Meier dieses Zielbild erarbeitet hatte, fragte ich ihn nach Situationen und Begebenheiten der jüngeren Vergangenheit, in denen Teile dieses Zielbildes bereits Realität geworden waren. Herr Meier konnte zwei Teile benennen. Ich fragte ihn nun (bis in die Details!), was er dort gemacht habe, was dort funktioniert habe. Mit seinen Antworten erkannte Herr Meier, dass er ja bereits Ressourcen und Lösungsansätze habe, auf denen er zur Lösung des anstehenden Problems aufbauen könne. Herr Meier fühlte sich ermutigt und probierte erste Schritte zwischen der ersten und zweiten Coachingsitzung aus. An der zweiten Sitzung konnte er vom genannten positiven Fortschritt in seiner Beziehung zu seinem Pfarrkollegen erzählen. Ich erfragte detailliert, was denn dieses "vernünftige", sachliche Gespräch möglich gemacht habe. So konnte sich Herr Meier wiederum seine funktionierenden Verhaltensweisen bewusst machen und vor Augen führen, was seine Ressourcen sind, auf denen er weiter aufbauen kann. Dies ermutigte Herrn Meier weiter, so dass er sich nun in der Lage sah, ohne weiteres Coaching die Beziehung zu seinem Pfarrkollegen weiter zu verbessern.
*Name und Begebenheit fiktiv





"Im Coaching gilt: Die Klienten sind Experten für ihr Thema, der Coach ist Experte für den Prozess.
Es ist nicht
die Aufgabe des Coaches, sich Lösungen für den anderen auszudenken.
Die Rolle des Coaches besteht vielmehr darin, durch geeignete Fragen und Impulse den Klienten dabei zu unterstützen, die für ihn geeigneten Lösungen selbst zu entdecken. Der Coach ist in diesem Entdeckungsprozess Ermutiger und Anstossgeber. Er fungiert als Katalysator, der Impulse gibt und Dinge in Bewegung bringt.
Der
Coach stösst Suchprozesse an, doch die Entdeckungen und Entscheidungen werden dem anderen überlassen.
Der Coach begleitet den Prozess. er ist nicht für die Lösung verantwortlich - diese entdeckt, benennt und verantwortet der Klient selbst."
(Kerstin Hack)